Wenn im Wald ein Baum umfällt…

…und niemand es hört, gibt es dann ein Geräusch?
Sicher hat jeder von Ihnen diese Frage anders beantwortet. Wie ist das nun mit einem Buch?

Existiert es ohne Leser, ohne einen Rezipienten?

Das sind ja nur kleine schwarze Zeichen auf Papier, wenn niemand das Buch liest… und wenn zehn Leute das gleiche Buch lesen,

haben sie wirklich zehnmal dasselbe gelesen?…

Oder hat jeder den Inhalt des Buches während der Aufnahme über die Augen(oder Fingerspitzen) und der Verarbeitung über das Gehirn verändert?

Durch die Erfahrungen, die der Leser, die Leserin im Leben bereits gemacht hat?

Durch bewusste oder unbewusste Auslassungen?

Sei es nun ein Satz mit vordergründig relativ wenig Spielraum: „Das Auto war rot.“

Was für ein Auto sahen Sie vor Ihrem geistigen Auge, welches Rot?
Oder ein Satz wie: „Draußen waren noch immer Ferien.“
Dieser Satz entstammt meinem heutigen Buchtipp.

Die Autorin formuliert immer wieder so, dass mein schneller Lesefluss stoppt und ich mich auf die Gedankenwelt des zehnjährigen Erzählers einlasse:

„Sie kannte keine Leute, die starben.“

Ich höre auf zu lesen und rekonstruiere, wie er zu diesem Gedanken kam.

Beim Lesen erfahre ich so etwas über mich selbst. Warum haben mich gerade diese beiden Sätze innehalten lassen?

Natürlich verändere ich den Text damit. Meine eigene, ganz persönliche Buchversion sozusagen.

Das ist vielleicht das Beste an einem Buch. Es verändert uns

und gibt uns Zeit und Raum für Reflexion.
Der Baum macht übrigens kein Geräusch, wenn der Schall nicht auf einen Rezipienten, ein Trommelfell zum Beispiel, trifft…

oder wie sehen Sie das?

Buchtipp: Anna Woltz: Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess

Samuel macht sich über alles so seine Gedanken, das Leben, den Tod – und über Tess. Gleich am ersten Tag seiner Ferienwoche wird er in ihre Pläne verwickelt

und als er und seine Familie wieder heimfahren,

ist sie sein viertwichtigster Mensch geworden…

Wunderbar erzählt für Menschen ab 9.

Tags: Leseförderung, Lesen, Literacy

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